Wie zweigelt man richtig ab?

Ein Termin für FreundInnen des österreichischen Rotweins
Blauer Montag- Palaver am Montag, 25. Februar, im Perinetkeller, 1200 Wien, Perinetgasse 1 (Nähe U 4 Friedensbrücke). Beginn:19 Uhr

Die einen wählen eine nüchterne, pragmatische, realistische Vorgangsweise und schlagen vor, die Rebsortenbezeichnung Zweigelt durch den schon zuvor verwendeten Namen Rotburger zu ersetzen. Die anderen wählen eine poetische, ironische und provokante Art und schlagen den Namen Blauer Montag vor. Daneben sind Initiativen entstanden, die einen neugeschaffenen Begriff – ZWEIGELN – zum Wort das Jahres 2019 machen wollen – in der Bedeutung «verschweigen, verdrängen und verfälschen im Umgang mit der NS-Vergangenheit.» „Wie zweigelt man richtig ab?“ weiterlesen

Ein Fest gegen ein falsches Etikett auf einem richtigen Wein!

Anne Bennent und Otto Lechner übernehmen die Patenschaft für den «Blauen Montag»!
Ein Fest gegen ein falsches Etikett auf einem richtigen Wein!
Ort: Vindobona, 1200 Wien, Wallensteinplatz 6
Zeit: Montag, 18. Februar, 19 Uhr

«Blauer Montag» statt Zweigelt? Dieser – zunächst nur satirisch gemeinte – Umbenennungs-Vorschlag der KünstlerInnengruppe «Institut ohne direkte Eigenschaften» traf unerwartet auf enorme internationale Aufmerksamkeit.Weil der Zweigelt in vielen Ländern der Welt als Aushängeschild der österreichischen Weinkultur gilt, kann es uns nicht egal sein, dass jede Flasche dieses speziellen Rotweins quasi eine Verbeugung vor einem «Weinpapst» ist, der diese Würdigung nicht verdient. Dr. Fritz Zweigelt «säuberte» die Weinschule Klosterneuburg von allen liberalen MitarbeiterInnen und begrüßte den Einmarsch der Nazis in Österreich mit dem Argument, das Heer Hitlers habe nun auch in Österreich «dem jüdischen Spekulationsgeist für alle Zeiten den Boden entzogen». 1945 wurde Zweigelt wegen Volksverhetzung verurteilt. „Ein Fest gegen ein falsches Etikett auf einem richtigen Wein!“ weiterlesen

Die KünstlerInnen machen wieder blau

Ein IODE-Statement zu(m) Zweigelt / Pressekonferenz 13. 2. 2019

Thomas Leitner, Winzer aus Langenlois und Ururenkel von Dr. Fritz Zweigelt, drückt aus, was sicherlich die meisten österreichischen Weinbauern denken: «Aus wirtschaftlicher Sicht wäre die Umbenennung des Zweigelt eine Katastrophe. In ganz Nordamerika, Japan und in Europa sowieso, überall trinken die Menschen gerne Zweigelt. Wenn dann eine Bestellung eines Kunden kommt und wir sagen, es gibt keinen Zweigelt mehr – das würde uns zehn bis 15 Jahre zurückwerfen.»
„Die KünstlerInnen machen wieder blau“ weiterlesen

Pressekonferenz: Wer „zweigelt“ in Österreich und Europa?

VHS Hietzing, PEN-Club Austria und das Institut ohne direkte Eigenschaften starten Aktion gegen das Vergessen

Wann: Mittwoch, 13. Februar, 10 Uhr
Wo: Weinhandlung Die Liebenden, 6., Gumpendorfer Straße 93

Haben Verdrängen und Verfälschen wieder eine Zukunft? Die Volkshochschule Hietzing geht dieser Frage in Kooperation mit dem PEN-Club Austria und dem Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) nach und trägt mit einem Aufruf an AutorInnen zur Aufarbeitung der Person Friedrich Zweigelt und der NS-Vergangenheit bei.
Performance gegen das Vergessen
„Pressekonferenz: Wer „zweigelt“ in Österreich und Europa?“ weiterlesen

Die Liebenden und der Blaue Montag

Am Samstag, 26. Jänner besuchten Daniel Böswirth (Institut ohne besondere Eigenschaften, IODE), Robert Streibel (VHS Hietzing) und Robert Sommer (IODE) den Besitzer einer neuen Weinhandlung, Nick Kohlberger, in seinem Geschäft in der Gumpendorferstraße Nr. 93, eine feine Mischung aus Vinothek und Kunstgalerie. Der Name des Geschäfts ist speziell: DIE LIEBENDEN. „Die Liebenden und der Blaue Montag“ weiterlesen

«Blauer Montag» oder «Rotburger»?

Flugblattverteilung
Flugblattverteilung beim Österreichischen Weinmarketingtag 2019 im Austria Center Wien

In den letzten zwei Jahrzehnten hat es einige Anläufe gegeben, den Namen »Zweigelt» aus der Liste der Rebsorten-Bezeichnungen zu verbannen. Seitens der Weinwirtschaft und des Weinhandels bestritt man die Notwendigkeit, sich mit der tragischen Figur des namensgebenden Züchters auseinanderzusetzen. Eine Pressekonferenz der KünstlerInnen-Initiative ABGEZWEIGELT vor wenigen Tagen brachte eine «von Freund und Feind» unerwartete Bewegung in eine trügerische Ruhe. Weltweit berichteten Medien über ein schwarzes Loch der Erinnerungspolitik und der Entnazifizierung der Gesellschaft: dass ausgerechnet Österreichs führender Rotwein nach einem wegen Volksverhetzung verurteilten Antisemiten und leidenschaftlichen Hitler-Anhänger benannt wird, löste Erstaunen aus. „«Blauer Montag» oder «Rotburger»?“ weiterlesen

Im Wein liegt die Wahrheit

16.01.2019, 19:00 – 21:00
Bücherei Pappenheimgasse
1200 Pappenheimgasse 10-16

Robert Streibel: Der Wein des Vergessens (Residenz Verlag) – Krems und die Arisierung des Weinguts Sandgrube
Daniel Böswirth: Abgezweigelt! – Über die Kunstaktion um den nach Friedrich Zweigelt, Nationalsozialist und Rebenzüchter, benannten Wein.

Robert Streibel wurde 1959 in Krems a.d. Donau geboren, studierte in Wien Geschichte, Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Seit 1987 im Verband Wiener Volksbildung, seit 1999 Direktor der VHS Hietzing. Forschungsprojekte zu Nationalsozialismus, Judentum, […]
Der Wein des Vergessens ist ein dokumentarischer Roman über die Arisierung der Riede Sandgrube – eines der berühmtesten Weingüter der Wachau, die zur Grundlage der berühmten Winzergenossenschaft Krems wurde; ein Begriff für Wein & Kultur weit über die nationalen Grenzen hinaus.
Daniel Böswirth, Jahrgang 1968, Literat, Fotograf und Grafiker ist einer der Initiatoren der vom IODE (Institut ohne direkte Eigenschaften) ausgehenden Initiative Abgezweigelt! zur symbolischen Umbenennung des Zweigelt, der wichtigsten Rotweinsorte der österreichischen Weinbauregionen, in Blauer Montag.
Die Namensänderung soll auf die nationalsozialistische Vergangenheit des Namensgebers Friedrich „Fritz“ Zweigelt aufmerksam machen.

«Blauer Montag» – Der Rotwein der DemokratInnen

Blauer Montag Foto: Ludwig Schedl

Dr. Zweigelt und der NS-Terror

Dass die Rebsorte Rotburger, hinter dem Grünen Veltliner auf Platz 2 der populärsten Reben Österreichs, 1975 den Namen Zweigelt bekam und heute immer noch Zweigelt heißt, drückt eine traurige Wahrheit aus: Die österr. Weinwirtschaft schweigt wie kein anderer Wirtschaftszweig, der in das nationalsozialistische Terrorsystem verstrickt war. Wer weiß, wie Fritz Zweigelt, glühender Nazi und NSDAP-Mitglied seit dem April 1933, von Klosterneuburg aus agierte, dem sollte eigentlich der Schluck Zweigelt in der Kehle zu Essig werden. Im Rahmen eines Kunstprojektes mischt sich das Institut ohne direkte Eigenschaften, das den Perinetkeller in Wien 20 betreibt (ehemaliges Keller-Atelier der Wiener Aktionisten), in weinpolitische Angelegenheiten ein. Es nimmt die höchst notwendige offizielle und endgültige Umbenennung vorweg und bietet den Qualitätsrotwein unter dem Namen BLAUER MONTAG an. „«Blauer Montag» – Der Rotwein der DemokratInnen“ weiterlesen